Dokumentation | 80 min | HD

MAMMON - PER ANHALTER DURCH DAS GELDSYSTEM

Philipp Enders

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Philipp Enders wurde 1980 in Stuttgart geboren. Vor seinem Filmstudium absolvierte er unter anderem eine Ausbildung zum Mediengestalter und studierte Philosophie und Kunstgeschichte in Freiburg. Von 2003 bis 2009 war er Student im Bereich Film an der Kunsthochschule für Medien Köln, 2006/2007 ging er mit einem Stipendium an die Internationale Filmhochschule Kuba (EICTV). Sein Abschlussfilm ist die mehrfach preisgekrönte Dokumentation MAN STIRBT. 2010 gründete er gemeinsam mit Patrick Doberenz und Moritz Grund die Gegenschuss Filmproduktion und produzierte 2011 den dokumentarisch-fiktionalen Film ALICE 5.0 für ZDF/Das kleine Fernsehspiel und 2013 den Dokumentarfilm HELDENSOHN für ZDF/arte. 2012 war er sowohl Stipendiat des AV-Gründerzentrums NRW als auch der Documentary Campus Masterschool. Philipp Enders lebt und arbeitet als freier Filmemacher, Produzent und Cutter in Köln.

Weg? Was soll das heißen, “weg”? Unser Film beginnt mit einer unerfreulichen Entdeckung. 3.500 Euro, die ich sicher bei meinem Ersparten wähnte, sind verschwunden. Und es gibt nichts, das ich dagegen tun könnte. Auch die Erklärungsversuche meines spießigen Bankberaters ersticken im Fach-Chinesisch.

Durch die jüngsten Ereignisse bin ich nicht nur eine Menge Geld losgeworden, sondern auch gleich den Glauben an die Idee dahinter. Das macht mich zum perfekten Entdeckungsreisenden in Sachen Finanzen. Geld regiert schließlich die Welt. Eine genauere Untersuchung der Hintergründe lohnt sich also. Sie wird uns zeigen, dass Geld schon immer eine Glaubensfrage war und es auch künftig bleiben wird.... Zu allem Übel ist unser Finanzwesen auch noch ziemlich fragil. Wenn Banken, Versicherer und Rating-Agenturen einander zuerst blind vertrauen und am Ende gar nichts mehr glauben, bricht offenbar alles zusammen. Was also tun? Vom Glauben abfallen? Kurzerhand zu einem anderen System konvertieren? Geht das überhaupt?

Pilgern Sie mit mir durch Raum und Zeit! Lassen Sie uns über Muschelgeld und Aktienmärkte, über Goldmünzen und Leerverkäufe sprechen, immer unter der klaren Prämisse, dass wir von nichts eine rechte Ahnung haben, und so ein paar blitzgescheite Schlüsse für die Zukunft ziehen.

Der narrative Kniff des Films ist ein digitaler Ratgeber, der uns auf unserem Passionsweg zur Seite steht, eine allwissende Betriebsanleitung, ein Buch der Bücher. Es illustriert komplexe Zusammenhänge äußerst unterhaltsam und vor allem auf eine Art, dass wir sie endlich kapieren. So kann es klappen. So kann sich die Welt weiter drehen, obwohl ihr Motor – das Geld – in der Krise steckt. Vielleicht gelingt es uns am Ende gar, dem monetären Mittelalter den Rücken zu kehren und ins Licht der ökonomischen Aufklärung zu treten. Bloß keine Panik, der Tag des Jüngsten Gerichts ist noch fern!

MAMMON ist ein kreativer Dokumentarfilm aus dem neuen Jahrtausend: Vielseitig und ästhetisch anspruchsvoll, komisch und intelligent, gebildet und politisch. Neben den naheliegenden Interviews mit Experten aus dem Finanzsektor wie EZB-Banker Benoît Cœuré oder Börsenmakler Dirk Müller, stellen auch Gespräche mit Experten aus anderen Bereichen der Gesellschaft (u.a. Befreiungstheologe Frei Betto, Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun, Philosoph Tomáš Sedláček) einen nicht unbedeutenden Teil des Films dar. Ganz bewusst spricht dieser Film kein Nischenpublikum, sondern eine breite Zuschauerschaft an, vom Alter des Religionsmündigen bis zur letzten Salbung.

 

Produzent:
augenschein Filmproduktion
Sender:
ZDF - Das Kleine Fernsehspiel
ARTE
World Sales:
New Docs
Förderung:
Film- und Medienstiftung NRW
nordmedia
Herstellungsjahr:
2014
TV-Ausstrahlung:
18. August 2015
Drehorte:
New York, Boston, Sao Paulo, Brüssel, Wien, Izmir, Sardis, Leeds, Berlin, Prag, Frankfurt, Belo Horizonte, Köln und Hannover
Drehbuch:
Philipp Enders
Regie:
Philipp Enders
Produzent:
Jonas Katzenstein
Maximilian Leo
Redaktion:
Kathrin Brinkmann
Katharina Dufner
Drehbuch:
Philipp Enders
Regie:
Philipp Enders
Produzent:
Jonas Katzenstein
Maximilian Leo
Kamera:
Patrick Doberenz
Musik:
Loy Wesselburg
Prod. Leitung:
Marta Herrmann
Herst. Leitung:
Philipp Stendebach
Keve Zvolenszky
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